Bestimmt kennen Sie die Filmszenen, in denen jemand die Echtheit von Perlen überprüft, indem er sie an seinen Zähnen entlangführt; die Erklärung: echte Perlen sollten an den Zähnen hängen bleiben. Ist die Perle zu glatt, könne sie nicht echt sein. Allerdings gilt diese Logik in der Realität nur begrenzt. Aber wie erkennt man fernab von Film und Fernsehen eine echte Perle?

Eine kleine Zusammenfassung:

  • echte Perlen erreichen eine maximale Größe von ca. 1,5 cm
  • die Oberfläche und Form einer echten Perle ist nicht perfekt
  • falsche Perlen sind meist kreisrund und glatt
  • die Farbschicht falscher Perlen reibt häufig ab (besonders um die Fadenlöcher)
  • echte Perlen haben einen irisierenden Glanz und unter einer Lampe eindeutig reflektierende Eigenschaften
  • echte Perlen sind generell schwerer als Imitationen
  • echte Perlen sind beim Anlegen kalt
  • echte Perlenketten und -armbänder sind geknüpft und gespannt

Seeperle Akoya - KLENOTA

So entstehen natürliche Perlen

Perlen werden auf natürlichem Weg von lebenden Organismen gebildet. Sie entstehen innerhalb bestimmter perlbildender Muscheln oder seltener in Schnecken. Heutzutage werden in der Schmuckherstellung beinahe ausschließlich gezüchtete Kulturperlen verarbeitet; dies bedeutet allerdings nicht, dass diese Perlen nicht echt sind. Künstliche Perlenzucht bedeutet, dass ein sogenannter „Nukleus“ in die Muschel eingesetzt wird. Der natürliche Prozess der Perlentstehung - der Eintritt zum Beispiel eines Sandkorns in die Muschel - wird also künstlich eingeleitet. Die Entstehung der Perle selbst ist eigentlich ein Schutzmechanismus der Tiere. Das kleine Korn wird von der Muschel mit Schichten aus Perlmutt überzogen bis es seine endgültige Form erreicht hat, die nicht zwingend rund sein muss. 

Auf Perlenzucht spezialisierte Farmen benutzen zwei Zuchtmethoden. Bei der sogenannten seed method wird ein Bruchstück einer anderen Muschel- oder Austernschale eingesetzt. Es wird mit Perlmutt überzogen und nach etwa einem Jahr wird es in eine weitere Muschel eingesetzt. Auf diese Weise können auch relativ große Perlen entstehen. Bei der sogenannten bead method wird eine Perle, die aus der Schale einer anderen Muschel oder Auster geschnitten wird, eingesetzt. Eine auf diese Art gezüchtete Perle entsteht sehr viel schneller, da die gewünschte Perlmutt-Schicht meist nur 1 mm dick ist. Trotzdem wird die Qualität dieser Perlen als sehr hoch angesehen

Da Perlen innerhalb einer Muschelschale entstehen, ist die mögliche Größe der Perlen limitiert. Echte Perlen haben einen maximalen Durchmesser von 1 cm und ein paar Millimetern. Eine Perle mit einem Durchmesser von 2 cm ist höchstwahrscheinlich nicht echt.

Weiße Perlen Akoya und Süßwasser - KLENOTA

Die Natur ist nicht perfekt

Perlen verschiedenster Farben und Formen werden mit den oben beschriebenen Methoden gebildet. Und die Form der Perle kann uns auch ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, das uns viel über die Herkunft einer Perle erzählen kann. Echte Perlen sind nicht perfekt. Sie sind nicht vollkommen rund und haben keine vollkommen glatte Oberfläche. Oft sind sie ringförmig gerillt, haben kleine Grübchen, sind unterschiedlich groß und unter einer Lupe sind die Perlmuttschichten oft deutlich erkennbar. Der Grad dieser Mängel bestimmt die Qualität einer Perle und hilft auch bei der Unterscheidung zwischen verschiedenen Perlenarten

Bei dem Wort Perle denken die meisten Menschen an vollkommen runde, kleine weiße Perlen. Akoya-Perlen, eine Salzwasserperlenart, entsprechen dieser Vorstellung am ehesten. Süßwasserperlen hingegen sind meist nicht ganz rund und haben häufiger Mängel an der Oberfläche. Charakteristisch für Südpazifik-Perlen ist ihre goldene Farbe während sich Tahiti-Perlen durch einen dunklen Farbton und metallischen Glanz auszeichnen.

Die Authentizität einer Perle kann auch an ihrem sogenannten “Lüster” (Glanz) festgestellt werden. Durch die Schichtstruktur einer echten Perle ist ihr Glanz stark reflektierend und wirkt lebhaft. Bei einer künstlichen Perle wirkt der Glanz matt und gleichmäßig. Sie glänzt nur an der Oberfläche, ähnlich wie Glas. Wenn Sie eine Perle unter einer Lampe betrachten, sollten Sie beachten wie das Licht reflektiert wird

Akoya-, Süßwasser-, Tahiti- und Südpazifik-Perlen - KLENOTA

Bestimmung der Qualität einer Perle

Und wie erkennt man die Qualität einer Perle? Händler teilen Perlen je nach Qualität in Gruppen und geben jeder Gruppe einen Code. Perlen der höchsten Qualitätsstufe werden mit AAA bezeichnet, danach kommt AA und anschließend A. Oft wird auch ein + als Zwischenstufe benutzt. AA+ Perlen sind besser als AA Perlen, aber nicht so gut wie AAA Perlen. Bei Tahiti-Perlen gibt es auch Klassifikationen von A – D, wobei A der höchsten Qualitätsstufe entspricht und D der niedrigsten.

Der Preis einer Perle hängt von Größe, Form (Symmetrie), Farbe und Glanz ab. Im Allgemeinen kann man sagen: je dicker die Perlmuttschicht, desto glänzender die Perle. Immer wieder werden Perlen mit sehr dünner Perlmuttschicht angeboten. Diese erkennt man am sogenannten “Blinzeln”, das beim Rollen zwischen zwei Fingern sichtbar wird. Wurde bei der Zucht gespart, sieht man den Nukleus durch die Perlmuttschicht durch. In bestimmten Winkeln zeichnet sich ein dunkler Fleck knapp unter der Oberfläche ab. Diese Perlen sind zwar natürlich, aber von sehr niedriger Qualität.

Schwarze Tahitiperlen - KLENOTA

Weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen echten und falschen Perlen

Leider existieren neben Perlen von schlechter Qualität auch falsche Perlen. Meist erkennt man diese an ihrer synthetischen Oberfläche und vollkommen runden Form. Außerdem löst sich die Farbschicht um die Fadenlöcher häufig ab. Doch heutzutage findet man auch gefälschte Perlen von besserer Qualität. Falsche Perlen sind allerdings meist leichter als echte. Eine echte Perlenkette hat schon ein gewisses Gewicht. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass echte Perlen kalt sind. Beim Anlegen einer Halskette fühlen sich die Perlen kalt an; beim Tragen wärmen sie sich an der Haut auf.

Es gibt auch einige destruktive Methoden, die Echtheit einer Perle festzustellen. Man kann sie auseinanderschneiden und die Perlmuttschichten mithilfe einer Lupe untersuchen. Sind keine Schichten erkennbar, handelt es sich um einen Fake. Ein weiterer Test bestimmt die Zusammensetzung einer Perle - chemisch gesprochen ist sie ein Kalziumkarbonat mit Protein. Perlen lösen sich also in Säuren und Basen auf. Sie können eine Perle also in ein Glas mit Essig legen - so wie es Kleopatra bei einer Wette mit Mark Anton getan hat. Löst sich die Perle auf, haben Sie eine echte Perle verloren. Passiert nichts, können Sie die falsche Perle abwaschen und damit tun, was Sie wollen. 

Perle des Südpazifiks - KLENOTA

Knüpfen und Spannen

Bei Perlenketten, sollten Sie speziell darauf achten, ob die Perlen geknotet sind; also ob ein Knoten zwischen jeder Perle zu sehen ist. Die Knoten sind notwendig, damit die Perlen nicht aneinander reiben und damit - sollte der Schmuck einmal reißen - nicht alle Perlen herausfallen und verloren gehen. Ist die Kette nicht geknotet, sind die Perlen höchstwahrscheinlich von niedriger Qualität oder womöglich nicht echt. 

Eine qualitativ hochwertige Kette sollte außerdem gespannt sein. Beim Ziehen an der Kette sollten also keine Abstände zwischen Perlen und Knoten sichtbar werden. Sind die Knoten nicht gespannt, wird sich die Perlenkette oder das Perlenarmband bald lockern. Das sieht nicht schön aus und kann leicht reißen. 

Halskette aus Tahiti-Perlen - KLENOTA